Am 19. September, beginnt auch in Dresden die bundesweite Aktion „Woche der Wiederbelebung“. Den großen Auftakt bildet der „Präventionstag für die Generation 50+“ an der Dresdner Uniklinik an diesem Samstag. Neben Gesundheits- und Fitnesschecks, Vorträgen und kulinarischen Kostproben bietet der Dresdner SC an diesem Tag auch Schnupperkurse für verschiedene Gesundheitssport-Angebote.
Der „Präventionstag für die Generation 50+“ findet am 19. September von 9 bis 14 Uhr im Haus 21(Frauenklinik) der Uniklinik, Fetscherstraße 74, in Dresden statt. Er wird organisiert vom Stadtsportbund Dresden und dem Gesundheitsamt der Landeshauptstadt. Alle Angebote stehen kostenfrei zur Verfügung. Der DSC ist meinem Informationsstand vor Ort und lädt alle Interessierten zu Schnupperkursen und Mitmach-Angeboten ein.
Wie Reha- und Gesundheitssport helfen können, jahrelanges körperliches Leid zu mindern und Menschen wieder zu neuer Lebenslust zu verhelfen, erzählt die <besondere Geschichte von Maria Ziegenfuß, die beim DSC Gesundheitssport betreibt.
Mit Seilen gegen das Rückenleiden
Geboren nach dem Krieg, leidet Maria Ziegenfuß bis heute an den Folgen einer Wirbelsäulenverkrümmung. Dank eines speziellen Rückentrainings kann sie wieder größere Strecken zu Fuß bewältigen.
Eine angeborene Wirbelsäulenverkrümmung macht Maria Ziegenfuß seit ihrer Geburt zu schaffen. „Nach dem Krieg geboren, erkrankte ich aufgrund der schlechten Ernährungssituation außerdem an Rachitis“, erzählt die Wahldresdnerin. Immer wieder saß sie beim Orthopäden. Die Erinnerungen an Lebertran und viele Verordnungen von Höhensonne sind immer noch allgegenwärtig. Ihr Traum, eine Pflegeausbildung zu machen und als Krankenschwester zu arbeiten, zerplatzte aufgrund ihrer körperlichen Beschwerden. Maria Ziegenfuß studierte daher Medizin und ließ sich als Allgemeinärztin nieder. „Die Abwechslung von Sitzen, Stehen und Hausbesuchen erschien mir geeignet. Lange Zeit lebte die Dresdnerin durch regelmäßiges Schwimmen und ausgedehnte Radtouren weitgehend beschwerdefrei. „Das änderte sich jedoch dramatisch zum Ende meines Berufslebens, als ständig Rückenschmerzen beim Stehen und längeren Laufen auftraten.“ Die heute 66-Jährige probierte vieles aus: Wirbelsäulen-Gymnastik, Rückenschule und eine Reha-Kur brachten aber nur vorübergehende Besserung.
„2012 entdeckte ich ein spezielles sporttherapeutisches Angebot beim Dresdner SC, das genau auf mein Rückenleiden zugeschnitten war.“ Die Beweglichkeit der Wirbelsäule verbesserte sich deutlich.“ Den Durchbruch brachte für Maria Ziegenfuß ein Besuch bei dem bekannten Mediziner Richard Smisek in Prag. „Ich lernte dort sein Bewegungsprogramm „Spiralstabilisation der Wirbelsäule“ kennen. Seit mehr als 30 Jahren bereits behandelt Smisek Rückenleiden mit speziellen Übungen an Seilen. Sie aktivieren die Muskelspirale – vom Rücken über die schrägen Bauch- und Gesäßmuskeln bis hin zum Fuß. Und er lernt Maria Ziegenfuß das Gehen neu – angepasst an ihr Rückenleiden. „Nach der täglichen Therapie hatte ich die Möglichkeit, Prag zu erkunden. Dabei stellte ich fest, wie ich längere Wegstrecken plötzlich besser bewältigen konnte. Ich hatte gelernt und trainiert, wie ich meine Wirbelsäule stabilisieren und Bewegungsabläufe besser ausbalancieren konnte. Das Gehen größerer Wegstrecken fällt mir seitdem deutlich leichter“, sagt sie.
In den Gesundheitssport-Kursen beim DSC findet die Pensionärin, die aufgrund ihres Engagements in der Hospizbewegung seit diesem Jahr Trägerin des Sächsischen Verdienstordens ist, eine Reihe der Übungen von Dr. Smisek wieder. Auf Folge-Therapien in Prag konnte sie daher verzichten.