Er war an Spannung kaum zu überbieten: Der Wettstreit um die zwei Olympiatickets vom 3m-Brett im Rahmen der Deutschen Sommermeisterschaften war eine echte Nervenschlacht. Zwei Tickets, drei Springerinnen und mittendrin Saskia Oettinghaus. Unsere DSC-Springerin hielt dem Druck am Samstag in Berlin stand und erfüllte alle notwendigen Kriterien für ihre erste Olympiateilnahme.
Nach Rang zwei und der geknackten Olympianormpunktzahl (300) im Vorkampf, sprang Saskia im Halbfinale auf Rang drei, überbot dabei jedoch die geforderte Norm erneut deutlich. Im Finale am Nachmittag behielt sie im Kampf mit der Berlinerin Lena Hentschel und der Rostockerin Jette Müller die Nerven und sprang mit 326,15 Punkten auf Rang zwei. Den Titel holte sich Jette Müller mit 330,35 Punkten. Lena Hentschel, die neben Saskia bei der WM den zweiten Quotenplatz für Olympia geholt hatte, geht nun als Dritte der Deutschen Meisterschafen mit 306,70 Punkten womöglich leer aus.
"Es war ein Kopf-an-Kopf Rennen und super spannend bis zum letzten Sprung. Ich habe in allen drei Runden gezeigt, dass ich meine Sprünge stabil beherrsche, habe mein Ding durchgezogen und freue mich über den zweiten Platz - und noch viel viel mehr über das (höchstwahrscheinliche) Olympiaticket", sagte Saskia Oeetinghaus nach dem Wettkampf. Nach dem Nominierungsausschuss am Sonntag wurde Saskia nun offiziell vom DSV vorgeschlage. Die offizielle Bestätigung der Olympia-Quotenplätze für Deutschland ist für den 9. Juni vorgesehen, danach folgt die Nominierungsbestätigung durch den DOSB.
Am Sonntag ging Saskia gemeinsam mit der Berlinerin Jana-Lisa Rother noch im Synchronspringen vom Brett an den Start. Hier konnte das Duo den Favoriten Lena Hentschel und Jette Müller, die bereits den Quotenplatz geholt hatten, nicht gefährlich werden. Mit 281,13 Punkten und damit knapp 10 Punkten Rückstand wurden Saskia und ihre Partnerin Zweite. Rang vier ging an unser zweites DSC-Duo mit Henni Louise Mehner und ihrer Partnerin Emily Deml (SV Halle).
Von 3m startete am Samstag auch Sonja Thulke - sie erreichte das Halbfinale und kam auf Rang 10. Anton Taubert erwischte von 3m keinen guten Tag, er war zudem extrem nervös und wurde im Halbfinale 18. Für ihn gilt es nun aber, bei den A/B-Meisterschaften kommende Woche zu zeigen, dass er es besser kann.
Vom Turm konnte Muriel Colleen Pippert wieder eine Bronzemedaille in der Juniornwertung gewinnen. Henni Mehner und Cora Schiebold schafften den Sprung ins Finale. Henni zeigte zwei neue Sprünge und konnte sich gut in Szene setzen. Cora konnte nach langwierigen Verletzungsproblemen endlich wieder eine Serie gut durschspringen - beide kamen auf die Plätze sieben und acht. "Auch hier können wir optimistisch denken, wenn es kommende Woche bei den A/B-Meisterschaften um die Qualifikation für die Junioren-EM geht", so Coach Martin Wolfram.
Vom Turm kam Franz Pöschel im Finale auf Rang 10.